Atvise

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Allgemein

Atvise® ist eine HMI Software für webbasierte Visualisierung von der Firma Videc.

Auf einem Server wird die benötigte Software bereitgestellt und installiert.

Es ist eine Alternative zum WinCC und ermöglicht dem Kunden die Bedienung der Anlage über einen Webbrowser, da die Verbindung über http (Port 80) oder https (Port 443) hergestellt wird.

Aus diesem Grund kann zur Steuerung der Anlage jeder beliebige PC oder auch jedes mobile Endgerät verwendet werden. Die Bedienung kann somit sehr flexibel aus der Ferne erfolgen.

Lizensierung

Die Lizensierung der Server erfolgt auf Grundlage von sogenannten CCD's (Concurrent Connected Datapoints over http).

Dabei gibt es folgende Abstufungen:

  • atvise® scada server «micro» 50 CCD JE SERVER
  • atvise® scada server «small» 150 CCD JE SERVER
  • atvise® scada server «standard» 1500 CCD JE SERVER
  • atvise® scada server «large» 5000 CCD JE SERVER
  • atvise® scada server «xlarge» ›5000 CCD JE SERVER

Deshalb ist bei der Erstellung der Visualisierung darauf zu achten, dass die einzelnen Displays die Anzahl an CCD's nicht übersteigen.

Jedes Endgerät, welches auf ein Display zugreift, "verbraucht" dabei CCD's.

Beispiel zur Verdeutlichung:

Ein Kunde hat sich für den "atvise® scada server «small» 150 CCD JE SERVER" entschieden.

Ein aufgerufenes Display verbraucht 80 CCD's. Der Bediener ruft über einen PC dieses Display auf und nimmt einige Einstellungen vor.

Am Abend fällt dem Bediener ein, dass er die Einstellungen auf dem Display ändern will und greift über sein Smartphone auf den Server zu.

Die Bedienung der Anlage bleibt ihm nun aber verwehrt. Die maximale Anzahl von 150 CCD's wurde überschritten.


Um die Übersicht über die verwendeten CCD's pro Display zu behalten, bietet es sich an, die verwendeten CCD's anzeigen zu lassen.

Die Variable ist unter Anzeigen/Nodebrowser/Objects/AGENT/WEBACCES/ccds_used zu finden.

Per Drag and Drop zieht man die Variable auf das Defaultdisplay und es wird automatisch ein Ein-/Ausgabeelement generiert.

Anschließend sollte der Nodebrowser wieder geschlossen werden, um Veränderungen in diesem Bereich zu vermeiden.

Details der Lizenz


Jeder dieser Server ist auf 250 Aggregatfunktionen begrenzt. Eine Aggregatfunktion ist z.B. die Bildung eines Mittelwertes von bestimmten Rohwerten. Eine Ausnahme ist dabei die Aggregatfunktion Sampled. Diese Funktion wird nicht zu den 250 Aggregatfunktionen gezählt, da die Daten direkt vom Prozessabbild gelesen werden.

Wie eine Aggregatfunktion bzw. ein Rohwertarchiv angelegt wird, wird im weiteren Verlauf dieses Eintrags beschrieben.

Um die Anzahl von Aggregatfunktionen zu erhöhen, muss ein zusätzliches Paket erworben werden.

  • 500 Aggregate
  • 1000 Aggregate
  • 2500 Aggregate
  • 5000 Aggregate
  • > 5000 Aggregate

Die Details der Lizenz können auch in der Taskleiste über das Atvise-Symbol aufgerufen werden. Außerdem können im Programmordner die Details in der atserver.lic aufgerufen werden.

Außerdem kann die Anzahl der verwendeten Aggregate unter dem Node ModuleStatistics/History/UsedAggregates angezeigt werden.

Programme

Atvise® Live

Atvise® Live kann als AppStore für Atvise gesehen werden. Hier sind weitere spezielle Formatvorlagen vorhanden, die in die Atvise bzw. Projektbibliothek importiert werden können.

Atvise® Connect

Neue Verbindung über Atvise Connect

Um mit einer SPS kommunizieren zu können, muss zunächst eine neue Verbindung im "atvise® connect" angelegt werden.

Da Atvise® auf der Basis von OPC UA kommuniziert, müssen andere Kommunikationsprotokolle zunächst umgewandelt werden.

Über das rote Pluszeichen lässt sich eine neue Verbindung anlegen und anschließend bearbeiten. in den weiteren Fenstern müssen folgende Einstellungen vorgenommen werden.

  • Aktive Datenanfragen
  • SPS Zugriff
  • Netzwerk Transportprotokoll "TCP/IP"
  • SPS Steuerungsprotokoll "Siemens S7"
  • Netzwerkprotokoll "IpV4"
  • Ziel IP-Adresse
  • Spezielle Einstellungen "Lebensdatentelegramme" , "Rfc 1006"

Alle anderen Einstellungen bleiben unverändert.

Symbolische Adressierung

Bei älteren Steuerungen muss zunächst die absolute Adressierung in eine symbolische Adressierung umgewandelt werden (Variablen/Symbole importieren und bearbeiten).

Atvise Connect Standard kann 10000 EA-Zugriffe bearbeiten (begrenzt durch die Lizenz). Diese Anzahl ist wiederum unter ModuleStatistics/Mirror/Name der Datenquelle/ SubscribedItems wiederzufinden.

OPC UA Testserver

Atvise® stellt den OPC UA Testserver, indem einige Variablen simuliert werden, zur Verfügung.

Somit kann die Darstellung von Werten getestet werden, ohne eine bestehende Verbindung zu einer SPS.

Project Console

Die Projektkonsole ist ein Programm, um Projekte bzw. den Server zu starten. Standardmäßig sind die Ports für die Kommunikation festgelegt. Falls der OPC UA Port durch ein anderes Programm belegt sein sollte, kann der Port hier angepasst werden.

Neues Projekt über Project Console anlegen

Über das kleine Zahnradsymbol kann ein neues Projekt angelegt werden. Außerdem muss der Pfad des Speicherortes angegeben werden.

Über das grüne Startsymbol wird anschließend der Server bzw. das Projekt gestartet. Über das Stiftsymbol kann der atvise® builder gestartet werden.

Der Standardbenutzername ist "root", welcher im Dialogfenster eingeben werden muss. Die Eingabe eines Passwortes ist nicht notwendig.

Atvise® builder

Der Atvise® builder kann als ein Client gesehen werden, der sich zum Server verbindet, um Änderungen an der Visualisierung des Servers vorzunehmen.

Das Programm kann man außerdem über die atbuilder.exe öffnen. Die atserver.exe stellt die zentrale Anwendung des Servers dar.

Datenquelle hinzufügen

Der atvise® builder ist die Oberfläche, die zur Erstellung der Visualisierung verwendet wird. Zunächst sollte die Verbindung zu atvise® connect bzw. zur SPS hergestellt werden. Über rechtsklick auf Datenquelle kann eine Datenquelle hinzugefügt werden. atvise® connect sollte dabei ausgewählt werden.

Außerdem kann man der Verbindung einen Namen geben und eine Quell-URL hinzufügen. opc.tcp://localhost ist die standardmäßig einzustellende Quelle. Zusätzlich muss der Port ausgewählt werden, der von atvise® connect verwendet wird. Nun sollte bei einer aktiven Verbindung zur SPS der Verbindungsstatus auf "connected" und Verbunden auf "Ja" stehen.

Datenpunkte spiegeln

Um die Datenpunkte bzw. Variablen der SPS zu steuern, müssen diese zunächst gespiegelt werden. Über rechtsklick auf die jeweilige Datenquelle, kommt man über "Durchsuchen/Objects/Topics/S7/Datablocks" zu den jeweiligen Variablen. Nun müssen die Datenpunkte kopiert werden und bei OBJEKTE eingefügt & gespiegelt werden.

Die weiteren Einstellungen sollten "Ein/Ausgang" und "Datenpunkt" oder "Struktur ohne Typen" sein. Dies hängt davon ab, ob es sich um einen einzelnen Datenpunkt oder eine Struktur handelt.

Diese Datenpunkte sind jedoch nur bei einer aktiven Verbindung zur S7_1500 zu sehen und zu verknüpfen.

Benutzer und Gruppen hinzufügen

Anschließend können Gruppen und Benutzer hinzugefügt werden. Der Benutzer "root" ist standardmäßig vorhanden und kann nicht bearbeitet oder gelöscht werden.

Gruppe hinzufügen und Visualisierungsrechte vergeben

Eine Gruppe kann über rechtsklick auf Gruppe hinzugefügt werden. Anschließend können der Gruppe verschiedene vordefinierte Visualisierungsrechte zugewiesen werden. Es ist auch möglich benutzerdefinierte Visualisierungsrechte hinzuzufügen.

Benutzer können über rechtsklick auf Benutzer hinzugefügt werden. Der vollständige Name, die Zugriffsberechtigungen und das Passwort sollten angepasst werden. Optional kann auch eine Passwortrichtlinie eingeführt werden.

Display hinzufügen

Das Defaultdisplay ist standardmäßig vorhanden, kann jedoch beliebig angepasst werden. Allerdings sind wichtige Elemente, wie die Displaynavigation, der Login, die Spracheinstellung, die Uhrzeit, das Archiv und der Alarmlog vorhanden und sollten nur bei expliziten Änderungswünschen gelöscht werden.

Außerdem ist ein Maindisplay vorhanden. Auf diesem Display sollte üblicherweise die Anlagenübersicht (falls möglich) dargestellt werden.

Die anzuzeigenden Displays können unter "Displays" hinzugefügt werden. Sie werden jedoch nur angezeigt, wenn zuvor ein Ordner erstellt wurde, indem diese Displays angelegt werden. In dieser Übersicht geht es ausschließlich um die Darstellung der Hauptdisplays.

Pop-Up's werden auf eine andere Art und Weise implementiert. Dieses Vorgehen wird im weiteren Verlauf dieser Anleitung beschrieben.

Bibliothek

In der Atvise®-Bibliothek befinden sich Standardbildobjekte, die per Drag and Drop in die Displays gezogen werden können.

Diese Objekte sollten unverändert bleiben. Falls Änderungen an den einzelnen Bildobjekten vorgenommen werden sollen, besteht die Möglichkeit eine Kopie zu erstellen und diese anzupassen.

Die Kopien sollten in der Projekt-Bibliothek gespeichert werden. Falls erforderlich, können auch eigene, individuell gestaltete Bildobjekte erstellt werden.

Falls identische Daten in den beiden Bibliotheken gespeichert sind, haben zunächst die Dateien in der Projekt-Bibliothek Vorrang.

Dynamisierungen/Simple Dynamic

Dynamisierung hinzufügen

Um den Bildobjekten bestimmte Funktionen zuzuweisen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Jedes Bildobjekt hat einen "Baseparameter", der mit einer gespiegelten Variable verknüpft werden kann.

Diese und weitere Anpassungen können unter den Einstellungen (oben rechts) des jeweiligen Bildobjektes eingestellt werden.

Beim "Ein-/Ausgabeelement" sind unter anderem folgende Einstellungen einzustellen:

  • Eingabemodus
  • angezeigte Einheit
  • Nachkommastellen
  • Sicherheit/Editierbar, wichtig bei Einstellung, ob nur Ausgabe oder Eingabe/Ausgabe erlaubt werden soll.

Eine andere Möglichkeit, die insbesondere bei Schaltflächen genutzt werden sollte, ist die Dynamisierung. Um eine Dynamisierung hinzuzufügen, kann per Rechtsklick auf Dynamisierung (unten rechts) das entsprechende Dialogfenster geöffnet werden.

Ein Event, welches eine bestimmte Reaktion hervorruft, kann nun eingestellt werden.

Beispiel:

Um einen Taster zu editieren, müssen zwei Dynamisierungen hinzugefügt werden.

Dynamisierung 1:

  • Event: Maus, Drücken
  • Aktion: Datenpunkt, Adresse, Wert 1

Dynamisierung 2:

  • Event: Maus, Loslassen
  • Aktion: Datenpunkt, Adresse, Wert 0

Dieses ist eine von vielen verschiedenen Möglichkeiten Bildobjekte hinsichtlich eines Datenpunktes, Timers, Bedingung, Mausklick etc. zu dynamisieren und Aktionen hervorzurufen.

Pop-Up's

Pop-Up Verknüpfung

Es ist vorgesehen eine Pop-Up-Standardbibliothek in atvise® zu integrieren, um eine gewisse Zeitersparnis zu erzielen. Diese wird ähnlich der Standardbibliothek im TIA Portal zu verwenden sein.

Die projektspezifischen Pop-Up's werden in der Projektbibliothek unter Objektdisplays und einem neuen Unterordner Pop-Up's angelegt.

Anschließend werden die vorher erstellten Pop-Up-Vorlagen, die unter Variable Typen zu finden sind, per Drag and Drop in die Objektdisplays der Projektbibliothek gezogen.

Da die Pop-Up's kleiner als die Objektdisplays sind, muss deren Größe noch angepasst werden. Über das Seitensymbol, welches sich in der oberen Taskleiste befindet, öffnet sich ein weiteres Dialogfenster.

Über "Passend" wird die Größe des Objektdisplays, der Größe des per Drag and Drop kopierten Pop-Up-Vorlage, angepasst.

Zudem muss die Fernstruktur des Aggregats, 2PS-Antriebs oder 3PS-Antriebs mit dem Pop-Up verknüpft werden. Bei jedem Pop-Up oder Bildobjekt gibt es den Parameter Verknüpfung_Fern.

Um nun die Verknüpfung herzustellen, muss über die 3 Punkte auf die Fernstruktur verwiesen werden. Dabei ist darauf zu achten, dass der Ordner angewählt wird und nicht eine einzelne Variable in der Struktur.

Um das Pop-Up aufrufen zu können, muss ein entsprechendes Bildobjekt mit einem entsprechenden Quick Dynamic versehen werden. Dazu bietet sich die von Atvise® bereitgestellte, transparente Klickfläche an, die mit dem Quick Dynamic "PopUp öffnen" dynamisiert wird.

Die Klickfläche kann dann vor dem entsprechen Bildobjekt, z.B. vor einem Aggregat, platziert werden.

Anschließend kann man unter anderem den Titel und die Größe des aufzurufenden Pop-Up's einstellen, die der Größe des Objektdisplays entsprechen sollte, um Ränder zu verhindern.

Bildobjekte

Wie bei den Pop-Up's gibt es auch eine Standardbibliothek für Bildobjekte. Dadurch ist die Kompatibilität mit der Fernstruktur gewährleistet.

Diese werden jedoch direkt per Drag and Drop auf das entsprechende Display platziert und über den Parameter Verknüpfung_Fern verbunden.

Quick Dynamic

Die Quick Dynamics wurden bereits im Kapitel Pop-Up's behandelt. Diese speziellen Funktionen lassen sich zu einem bestimmten Objekt, wie einem Taster hinzufügen.

Über das Symbol in der oberen Taskleiste , welches einem "Stapel von Scheiben" ähnelt, können diese ausgehwählt werden.

Nützliche Funktionen sind:

  • Automatisches Ausloggen (Nach einer definierten Zeit wird der Benutzer ausgeloggt und auf ein einzustellendes Display geleitet. Dieses Quick Dynamic muss auf dem Default-Display hinzugefügt werden.)
  • Farbe nach Datenpunkt wechseln (Nützlich, um z.B. die Schriftfarbe durch ein bestimmtes Ereignis zu wechseln)
  • Sichtbarkeit und Blinken ändern ( Nützlich, um z.B. bei einer Störung das jeweilige Symbol zum Blinken zu bringen)
  • Pop-Up öffnen (Öffnet ein bestimmtes Pop-Up)
  • Datenpunkt setzen (Nützlich, um z.B. ein Rechteck als Taster zu verwenden)
  • .......

Falls diese Quick Dynamics aktiviert wurden, werden sie unter Dynamisierungen angezeigt.

Globale Parameter

Globale Parameter sind im Projektnavigator zu finden. Diese sind Parameter, die für viele verschiedene Bildobjekte verwendet werden. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Farben, die immer wieder verwendet werden.

Per rechtsklick auf "Globale Parameter" können weitere hinzugefügt werden.

Alarme

Alarmkonfiguration

Um Alarme hinzuzufügen, muss der passenden Variable per rechtsklick eine neue Alarmkonfiguration zugewiesen werden. Anschließend öffnet sich ein ein Fenster für weitere Einstellungen.

Folgende Einstellungen können dabei vorgenommen werden:

  • Bedingungstyp: Diskret (bestimmter Wert, einmalig), Diskret retrigger (bestimmter Wert, auslösen mehrfach möglich), Grenzwert ( ab einem bestimmter Wert)
  • Display: Display, auf das in der Alarmübersicht verwiesen werden soll
  • Bedingungsname: Name des Antriebs, Messwertes etc.
  • Wert: z.B. 1 bei dem der Alarm ausgelöst werden soll
  • Kam-Text z.B. Messbereich überschritten
  • Kategorie: Error, Information, Warning (Es können auch weitere Kategorien hinzugefügt werden)
  • Explizite Quittierung

Zugriffskontrolle

Über die Zugriffskontrolle in der oberen Taskleiste des Atvise® builder's, können weitere Einstellungen bezüglich des Zugriffschutzes getätigt werden.

Zugriffskontrolle

Unter anderem kann hierüber eine Passwortrichtlinie, sowie eine grundsätzliche Authentifizierung für die Visualisierung implementiert werden.

Historische Archive

Die historischen Archive dienen der Speicherung von Rohdaten bestimmter Datenpunkte, sowie der Berechnung von Werten auf Grundlage dieser Rohdaten. Damit die Archivierung dieser Daten richtig funktioniert sind ein paar Schritte notwendig.

Zunächst müssen Archivgruppen, per Rechtsklick auf Historische Archive, hinzugefügt werden:

  • Aggregate ( Archivierung von Daten, die durch eine Aggregatfunktion berechnet wurden)
  • Data (Archivierung der Rohdaten von Datenpunkten im festgelegten Abfrageintervall der Datenquelle)
  • Event (Archivierung der Rohdaten von Datenpunkten bei einem bestimmten Event z.B. Alarm)

Zusätzlich kann das Partitionsintervall und ein Dateilimit ausgewählt werden. Das Partitionsintervall gibt an, nach welchem Zeitraum eine neue Archivdatei erstellt wird. Das Dateilimit gibt hingegen die maximale Anzahl der Archivdateien an, die im Ordner "database" des jeweiligen Projektordners abgelegt werden können.

Z.B. können Daten bei einem monatlichen Partitionsintervall und einem Dateilimit von 13 ein Jahr lang aufgezeichnet werden.

Anschließend kann eine Aggregatvorlage und eine zugehörige Aggregatfunktion hinzugefügt werden. Aggregatfunktionen sind in diesem Fall mathematische Berechnungen wie z.B.:

  • Minimum
  • Maximum
  • Average
  • Count
  • Delta
  • Sampled

Die Aggregatfunktion "Sampled" ist hier eine Besonderheit. Durch diese Funktion werden in einem definierten Intervall die Werte der Datenpunkte direkt in einem Aggregatarchiv abgelegt.

Außerdem wird diese Funktion nicht zu den 250 Aggregatfunktionen gezählt, die pro Lizenz zur Verfügung stehen.

Standardmäßig sollte diese Funktion verwendet werden, um Datenpunkte über einen längeren Zeitraum aufzuzeichnen, da die direkte Speicherung in einem Rohdatenarchiv große Datenmengen zur Folge hätte. Entsprechend des Abfrageintervalls (standardmäßig 500ms) der Datenquelle würden diese Daten direkt abgelegt werden.

Bei allen anderen Funktionen ist zunächst die Speicherung der Werte in einem Dataarchiv erforderlich. Die Daten werden entsprechend der Funktion berechnet und anschließend in dem Aggregatarchiv abgelegt.

Um einen Datenpunkt zu archivieren, kann per Rechtsklick auf den entsprechen Datenpunkt eine Historisierung konfiguriert werden. Im Dialogfenster kann anschließend das Roharchiv, die Aggregatvorlage, die Rohwert-Quelle und die Aggregatwert-Quelle ausgewählt werden.

Die historisierten Daten können über die Historische Abfrage im Atvise® builder, die Historische Liste und die Trendanzeige in der Visualisierung angezeigt bzw. dargestellt werden.

Es ist auch möglich die Trendanzeige über die "3 Striche" als PDF, PNG, JPEG oder SVG zu exportieren oder eine Excel-Datei aus der Historischen Liste zu erstellen.

Standard-Objekte und Standard-Pop-Up's über Variable Typen erstellen

Im Projektnavigator können Variable Typen hinzugefügt werden. Die erstellten Typen sollen als Standardobjekte verwendet werden und in jedes Projekt importiert werden können. Wichtig bei der Erstellung ist es, dass die Objekte kompatibel mit der Fernstruktur des Standardbausteins im TIA-Portal sind, sodass lediglich die gespiegelte Fernstruktur verknüpft werden muss.

Alle anderen Variablen, die sich hinter der Struktur verbergen, werden automatisch mit den jeweiligen Objekten verknüpft. Die Vorgehensweise ist wie folgt:

  1. Datenpunkt (Bool) unter Variable Typen hinzufügen
  2. Ordner unter dem Datenpunkt anlegen
  3. Display unter dem Ordner anlegen
  4. Hinzufügen eines Parameters: Verknüpfung_Fern, mandatorisch, address (Dieser Parameter wird später beim Einfügen des Objektes auf eine Seite verknüpft)
  5. Hinzufügen von Bildobjekten
  6. Entsprechende Dynamisierungen hinzufügen (Wichtig: Verknüpfung_Fern als Basis + .Variable)
  7. Beim Ereignis ist darauf zu achten, dass Touch_Start bzw. Touch_End zusätzlich ausgewählt werden muss, damit die Bedienung per Smartphone bzw. Tablet funktioniert
  8. Speichern

Diese Standardobjekte können nun auf die Objektdisplays der Projektbibliothek per Drag and Drop verschoben werden. Nun sollte der Parameter Verknüpfung_Fern mit der entsprechenden Fernstruktur verknüpft werden.

Tipp: Über Einstellungen/Passend wird die Größe des Objektdisplays an die Größe des Standardobjekts angepasst

Verändert man nun etwas direkt im Variablen Typ, werden alle Änderungen für die aufgerufenen Objektdisplay übernommen.

Datenpunkt als XML exportieren/importieren

Damit die Bildobjekte in verschiedenen Projekten verwendet werden können, müssen diese zunächst als XML-Datei exportiert werden. Über Rechtsklick und Datenpunkt Aktionen auf den entsprechenden Datenpunkt, kann ein XML-Export oder Import durchgeführt werden.

Dabei ist darauf zu achten, dass Hierarchie oder einzelner Datenpunkt beim Export richtig ausgewählt wird. Beim Export eines Ordners mit Inhalt sollte Hierarchie ausgewählt werden.

Die einzelnen exportierten Objekte werden dann in einer Standardbibliothek zusammengefasst und können bei Bedarf importiert werden.

Defaultimport

Im neu angelegten Projektverzeichnis kann das Unterverzeichnis "defaultimport" angelegt werden. Die Dateien, die sich beim ersten Start des Projektes in dem Ordner befinden, werden importiert.

Erstellen der Displays für Handy und Tablet

Die erstellten Displays sind zunächst für die Größe des Desktops ausgelegt. Um die Displays auch für die Bedienung über Tablet oder Handy kompatibel zu gestalten, stellt Atvise® ein spezielles Script zur Verfügung.

Zunächst müssen jedoch die entprechenden Defaultdisplays in der Atvise Bibliothek (LAYOUTS/Responisve/Mobile/Tablet) angepasst werden. Das Defaultdisplay sollte das gleiche Seitenverhältnis, wie das Endgerät aufweisen z.B. (19,5:9) beim IPhone 13

Über rechtsklick auf den Ordner Displays (Datenpunkt Aktionen/Atvise/Responsive/GeneratDisplayStructure) kann dieses Script ausgeführt werden. Falls die Durchführung erfolgreich war, erscheinen mehrere neue Ordner unter Displays.

  • Tablet
    • Portrait (horizontal)
    • Landscape (vertikal)
  • Mobile
    • Portrait (horizontal)
    • Landscape (vertikal)

Anschließend muss die Größe der Displays dem IFrame des entsprechenden Defaultdisplays angepasst werden.

Damit der Server erkennt, welches Endgerät auf die Visualisierung zugreift, muss die webmicfg.js noch angepasst werden. Diese Datei ist in der Atvise-Bibliothek unter Ressourcen zu finden und muss in die gleiche Struktur der Projektbibliothek kopiert werden.

Beispielkonfiguration:

var webMIConfig = {

    "responsiveLite": {

        "active": true,

        "config": {

            "mobile": false,

            "tablet": true,

            "desktop": false,

            "forceDevice": "",

            "forceTouch": true,

            "ignoreTouch": false,

            "portrait": {

                "active": false

            },

            "landscape": {

                "active": true,

                "thresholdMobile": 850,

                "thresholdDesktop": 1400

            }

        },

        "deviceScaling": {

            "desktop": {

                "window": {

                    "content": 1.0,

                    "titlebar": 1.0

                },

                "table": {

                    "fontsize": 1.0,

                    "rowheight": 1.0

                },

                "contextmenu": {

                    "fontsize": 1.0,

                    "rowheight": 1.0

                }

            },

            "tablet": {

                "window": {

                    "content": 1.5,

                    "titlebar": 1.5

                },

                "table": {

                    "fontsize": 1.1,

                    "rowheight": 1.5

                },

                "contextmenu": {

                    "fontsize": 1.1,

                    "rowheight": 1.5

                }

            },

            "mobile": {

                "window": {

                    "content": 2.0,

                    "titlebar": 2.0

                },

                "table": {

                    "fontsize": 1.2,

                    "rowheight": 2.0

                },

                "contextmenu": {

                    "fontsize": 1.2,

                    "rowheight": 2.0

                }

            }

        }

    }

}

Diese Beispielkonfiguration ist auch unter der Hilfe zu finden und kann in die webmicfg.js kopiert werden und anschließend an die Gegebenheiten des Kunden angepasst werden.

Testen der Displays für Handy und Tablet

Wenn der Webbrowser für den Server gestartet wurde, kann über "F12" ein "Werkzeugkasten" geöffnet werden, der unter anderem für die Überprüfung von Java-Scripten verwendet werden kann.

Eine weitere nützliche Funktion ist die Geräteemulation, um die verschiedenen Auflösungen und Darstellungen auf den Endgeräten zu testen.

Anpassen des Hintergrundbildes des Anmeldefensters

Die authentication.htm muss dazu in die Projektbibliothek kopiert werden und angepasst werden. Die URL des ursprünglichen Background-images wird zunächst gelöscht.

Anschließend muss das gewünschte Bild in base64 codiert werden. Das Internet stellt diverse Seiten bereit, die diese Codierung vornehmen können.

Der Code muss anschließend eingefügt werden "background-image: url("data:image/png;base64,.....=")